Zitrone: als bloßer Vitamin-C-Spender unterschätzt

Wer etwas mag, der hört gerne, dass es gesund ist, vielleicht kennen Sie das von Schokolade. Schokolade ist selbstredend nie gesund, beim Gesundheitsversprechen handelt es sich um eine gewünschte, pseudowissenschaftlich fundierte Legende. Wer die angeblich so tollen Mikronährstoffe aus Kakao aufnehmen möchte, sollte lieber Obst essen. Dummerweise bin ich persönlich kein großer Fan von Obst. Ausgerechnet (halb-)exotische Früchte wie Zitronen und Orangen haben es mir angetan (bei Bananen, Kirschen, Pfirsichen und Pflaumen nehme ich dagegen Reißaus). Daher liefere ich heute ein kleines Plädoyer für die Zitrone.

Dass die Zitrone viel Vitamin C enthält und daher das Immunsystem unterstützen soll, ist ein alter Hut. Weniger bekannt ist, dass Vitamin C auch die Eisenaufnahme verbessert, was die Sauerstoffversorgung der Zellen und damit die Leistungsfähigkeit des Organismus beeinflusst. Außerdem unterstützt Zitronensaft, genauer gesagt, die Säure aus der Zitrone, den Magen bei der Verdauung von Eiweiß und regt die Verdauung insgesamt an. Der Zitronensaft wirkt dabei aufgrund seines Mineralreichtums (Kalium, Kalzium, Magnesium) nicht (über)säuernd auf den Organismus, im Gegenteil neutralisiert er Säuren. Daher finden sich Bilder von Zitronen manchmal auf Ratgebern zur basisch betonten Ernährung.

Ein Glas Zitronensaft am frühen Morgen oder auch eine größere Menge stärker verdünntes Zitronenwasser, über den Tag verteilt getrunken, können Verdauungsbeschwerden und Verstopfung entgegenwirken. Nebenbei schmeckt dieses Wasser frischer und macht uns das Trinken im wahrsten Sinn des Wortes schmackhaft. Vermutlich bestimmt die Dosis auch hier, ob es Medizin oder „Gift“ sei (Paracelsus), also probieren Sie es aus, was Ihnen bekommt, bei der Mehrheit wird es vermutlich eine halbe bis ganze Zitrone täglich sein. (Vielleicht bekommt es Ihnen auch gar nicht, das hängt u.a. davon ab, was sie sonst noch zu sich nehmen. Es gibt kaum ein gesundes Lebensmittel, was für alle gesund wäre. Und falls es Ihnen nicht bekommt, nützt alle schöne Theorie nichts.)

Preisgünstig ist biologischer Zitronensaft in der Glasflasche, er hält sich im Kühlschrank i.d.R. drei Wochen (nicht zu verwechseln mit der biologischen Zitronensäure in den kleinen gelben Ballons, die zwar auch lebensmittelkonform ist, aber nicht die erwähnten Gesundheitseffekte hat). Die frische Bio-Frucht hat den Vorteil, dass man auch die Schale nutzen kann, die noch mehr Vitamin C als die Frucht, außerdem Pektine (für die Verdauung) und zusätzliche sekundäre Pflanzenstoffe (für Herz und Kreislauf) enthält, ideal für Smoothies,  Tee oder abgerieben und im Gefrierschrank aufbewahrt, als Aroma für viele Rezepte in der Küche.

Foto: © Rajesh Baluria auf Pixabay

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